Der Herbst neigt sich dem Ende zu, und die Tage werden kälter – Zeit, den Gartenteich auf den Winter vorzubereiten. Eine sorgfältige Pflege und das richtige Vorgehen im Herbst sind entscheidend dafür, dass das empfindliche Teichökosystem den Winter unbeschadet übersteht. In den kalten Monaten gehen viele Teichbewohner in den Ruhezustand, und die Pflanzen stellen ihr Wachstum ein. Der Teich gerät in eine Art Winterschlaf, doch auch in dieser Ruhephase kann es zu Problemen kommen, wenn nicht die nötigen Vorkehrungen getroffen werden. Welche Schritte bei der Vorbereitung des Gartenteichs auf den Winter zu beachten sind, wird im Folgenden erklärt.
Laub und Pflanzenreste entfernen: Sauberkeit ist das A und O
Mit dem Herbst beginnt die Zeit des Laubfalls, und Blätter, Äste sowie abgestorbene Pflanzenreste sammeln sich in und um den Gartenteich. Diese organischen Materialien können schnell zu einem Problem werden, wenn sie sich am Grund des Teichs ablagern und dort verrotten. Durch den Zersetzungsprozess entstehen Gase wie Methan und Schwefelwasserstoff, die in der kalten Jahreszeit unter der Eisdecke eingeschlossen werden und für die Teichbewohner lebensbedrohlich sein können. Deshalb ist es besonders wichtig, den Teich im Herbst gründlich von Laub und Pflanzenresten zu befreien.
Eine bewährte Methode, um den Teich sauber zu halten, ist das Aufspannen eines Laubschutznetzes. Dieses Netz wird über den Teich gespannt und verhindert, dass herabfallende Blätter ins Wasser gelangen. Alternativ kann auch ein Teichsauger eingesetzt werden, um den Boden des Teichs von Schlamm und organischen Ablagerungen zu befreien. Pflanzen, die über den Sommer kräftig gewachsen sind, sollten im Herbst zurückgeschnitten werden, um ein Absterben der Pflanzenteile im Teich zu verhindern. Besonders wichtig ist dies bei Uferpflanzen, die sonst ins Wasser hängen und dort verrotten könnten.
Ein Praxisbeispiel aus einem Garten in Bayern zeigt, wie wichtig das Entfernen von Laub und Pflanzenresten ist: In einem ungepflegten Teich hatten sich über mehrere Jahre Blätter und organisches Material angesammelt, sodass sich eine dicke Schlammschicht am Boden bildete. Diese Schicht setzte im Winter Gase frei, die den Sauerstoffgehalt des Wassers erheblich reduzierten. Dies führte zu einem Fischsterben, das durch eine rechtzeitige Reinigung hätte vermieden werden können.
Fische und Teichbewohner: Was passiert im Winter?
Fische und andere Teichbewohner reagieren empfindlich auf Kälte und müssen daher besonders geschützt werden. Während der Wintermonate verfallen viele Teichfische, wie Koi oder Goldfische, in eine Art Winterruhe. In diesem Zustand verlangsamen sie ihre Körperfunktionen und ziehen sich in die tieferen, wärmeren Wasserschichten zurück. Damit sie den Winter gut überstehen, sollte der Teich eine Mindesttiefe von etwa 1,20 bis 1,50 Meter haben. In flacheren Teichen besteht die Gefahr, dass das Wasser komplett durchfriert, was für die Fische tödlich wäre.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Sauerstoffversorgung des Teichs im Winter. Wenn sich eine Eisdecke auf dem Wasser bildet, kann der Austausch von Sauerstoff und Gasen gestört werden. Um dies zu verhindern, sollten spezielle Vorkehrungen getroffen werden. Ein Eisfreihalter, der in Form eines schwimmenden Rings auf der Wasseroberfläche platziert wird, sorgt dafür, dass eine kleine Öffnung in der Eisdecke erhalten bleibt. Diese Öffnung ermöglicht es den Gasen, zu entweichen, und sorgt gleichzeitig für die notwendige Sauerstoffzufuhr.
Ein weiteres Beispiel aus der Praxis verdeutlicht die Bedeutung der Sauerstoffzufuhr im Winter: Ein Teichbesitzer in Nordrhein-Westfalen bemerkte, dass seine Fische während eines strengen Winters sehr träge wurden. Nach einer Überprüfung stellte sich heraus, dass der Teich fast vollständig zugefroren war, wodurch der Gasaustausch verhindert wurde. Durch die Installation eines Eisfreihalters konnte das Problem schnell behoben werden, und die Fische erholten sich.
Wasserqualität und Technik überprüfen: Filter und Pumpen richtig nutzen
Auch die Wasserqualität spielt im Winter eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden der Teichbewohner. Während der Sommermonate sammelt sich oft eine erhöhte Menge an Nährstoffen und organischem Material im Teich an, was zu einem Ungleichgewicht im Wasser führen kann. Um sicherzustellen, dass der Teich im Winter in einem guten Zustand bleibt, ist es ratsam, vor der Winterruhe einen Wassertest durchzuführen. Dabei werden wichtige Parameter wie der pH-Wert, der Nitritgehalt und die Karbonathärte gemessen. Sollte der Test Auffälligkeiten zeigen, können entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Teichtechnik. Filter und Pumpen sollten im Winter entweder komplett ausgeschaltet oder auf den Winterbetrieb umgestellt werden. Viele Teichbesitzer fragen sich, ob es sinnvoll ist, die Teichpumpe im Winter laufen zu lassen. Grundsätzlich gilt, dass eine Pumpe im Winter nur dann verwendet werden sollte, wenn sie eine ausreichende Frosttiefe erreicht. In flacheren Teichen kann das Pumpen des Wassers die tieferen, wärmeren Wasserschichten durchmischen, was für die Fische unangenehm sein kann. In solchen Fällen ist es besser, die Pumpe abzuschalten und im Frühjahr wieder in Betrieb zu nehmen.
Ein Beispiel aus einem Teich in Schleswig-Holstein zeigt, wie wichtig es ist, die Technik an die winterlichen Bedingungen anzupassen: Ein Teichbesitzer ließ seine Pumpe über den Winter weiterlaufen, ohne die Tiefe des Wassers zu berücksichtigen. Das Umwälzen des Wassers führte dazu, dass die Fische gestresst wurden, da die sonst wärmeren Schichten am Teichboden durch die kälteren Oberflächenschichten durchmischt wurden. Nach dem Ausschalten der Pumpe beruhigte sich das Teichmilieu, und die Fische erholten sich.
Pflanzen im Teich: Rückschnitt und Überwinterung
Die Pflanzen im und um den Gartenteich spielen nicht nur im Sommer eine wichtige Rolle, sondern auch bei der Vorbereitung auf den Winter. Viele Wasserpflanzen stellen ihr Wachstum im Herbst ein und ziehen ihre Nährstoffe in die Wurzeln zurück. Einige Pflanzenarten, wie Seerosen, können über den Winter in den tieferen Bereichen des Teichs verbleiben. Flachere Pflanzen, die frostempfindlich sind, sollten hingegen vor dem Winter geschützt werden.
Der Rückschnitt der Pflanzen ist eine zentrale Maßnahme, um das Teichwasser sauber zu halten. Dabei werden die abgestorbenen Pflanzenteile entfernt, bevor sie ins Wasser gelangen und dort verrotten können. Bei stark wachsenden Uferpflanzen, wie Schilf oder Rohrkolben, empfiehlt es sich, die Halme auf etwa 10 bis 20 Zentimeter über dem Wasserspiegel abzuschneiden. Auf diese Weise bleibt ein natürlicher Gasaustausch über die Halme hinweg bestehen, selbst wenn die Wasseroberfläche gefriert.
Pflanzen, die besonders frostempfindlich sind, wie tropische Seerosen oder Wasserhyazinthen, sollten vor dem Winter aus dem Teich entfernt und in ein Winterquartier gebracht werden. In flachen Wasserbehältern können diese Pflanzen an einem hellen, frostfreien Ort überwintern, bis sie im Frühjahr wieder in den Teich eingesetzt werden.
Ein praktisches Beispiel aus einem Garten in Süddeutschland zeigt, wie wichtig die Überwinterung der Pflanzen ist: Ein Teichbesitzer hatte seine tropischen Seerosen im Herbst nicht rechtzeitig ins Winterquartier gebracht, sodass sie den ersten Frost nicht überstanden. Im darauffolgenden Jahr entschied er sich, die Pflanzen bereits Ende September zu entfernen und an einem frostfreien Platz im Haus zu lagern. Diese Vorsichtsmaßnahme rettete die Pflanzen, die im Frühjahr wieder kräftig austrieben.
Fazit: Den Teich rechtzeitig und gründlich winterfest machen
Die richtige Vorbereitung des Gartenteichs auf den Winter ist entscheidend, um das empfindliche Gleichgewicht im Teich zu erhalten und die Teichbewohner gut durch die kalte Jahreszeit zu bringen. Von der gründlichen Reinigung über die Kontrolle der Teichtechnik bis hin zur Pflege der Pflanzen – jede Maßnahme trägt dazu bei, dass der Teich auch im Frühjahr wieder in vollem Glanz erstrahlen kann. Wer frühzeitig mit der Wintervorbereitung beginnt, kann sich darauf verlassen, dass der Teich auch bei frostigen Temperaturen in einem stabilen Zustand bleibt und im kommenden Jahr wieder ein Ort der Ruhe und Entspannung wird.