Schwimmpflanzen sind ein unverzichtbarer Bestandteil eines jeden Gartenteichs. Sie verleihen dem Teich nicht nur eine ansprechende Optik, sondern tragen auch wesentlich zur biologischen Balance des Gewässers bei. Durch ihre Fähigkeit, direkt auf der Wasseroberfläche zu treiben, entfalten sie ihre Wirkung sowohl als ästhetische Zierde als auch als natürlicher Filter und Schattenspender. Ob zur Reduzierung des Algenwachstums, zur Verbesserung der Wasserqualität oder als Lebensraum für Tiere – Schwimmpflanzen erfüllen zahlreiche Aufgaben im Teichökosystem. In diesem Artikel wird beleuchtet, wie man Schwimmpflanzen richtig auswählt, sie pflegt und welche ökologischen Vorteile sie für einen Gartenteich bieten.
Die Funktion von Schwimmpflanzen im Gartenteich
Schwimmpflanzen zeichnen sich dadurch aus, dass sie frei auf der Wasseroberfläche treiben und nicht, wie viele andere Wasserpflanzen, im Boden verankert sind. Diese Eigenschaft macht sie besonders flexibel in der Platzierung und leicht umsetzbar. Ihre Wurzeln hängen im Wasser und entziehen diesem Nährstoffe, die ansonsten Algenwachstum fördern könnten. Auf diese Weise tragen sie dazu bei, das Wasser sauber und klar zu halten. Gleichzeitig bieten sie durch ihren Schatten Schutz vor starker Sonneneinstrahlung, was ebenfalls die Algenbildung hemmt. Der entstehende Schatten sorgt dafür, dass das Wasser kühler bleibt und weniger Licht in die tieferen Schichten dringt. Das fördert das Wohlbefinden vieler Teichbewohner und schafft ein gesundes Milieu.
Auch für die Sauerstoffversorgung spielen Schwimmpflanzen eine wichtige Rolle. Während ihrer Photosynthese geben sie Sauerstoff direkt in das Wasser ab. In den Abendstunden, wenn die Pflanzen keinen Sauerstoff produzieren, verbrauchen sie jedoch ebenfalls einen Teil des im Wasser gelösten Sauerstoffs. Daher sollte darauf geachtet werden, dass das Verhältnis zwischen Schwimmpflanzen, Unterwasserpflanzen und freier Wasserfläche ausgeglichen bleibt. Zu viele Schwimmpflanzen können bei starkem Wachstum die gesamte Wasseroberfläche bedecken und so das biologische Gleichgewicht stören.
Schwimmpflanzen schaffen zudem wichtige Rückzugs- und Laichmöglichkeiten für Fische und Amphibien. Ihre feinen Wurzeln und die dichten Blattstrukturen bieten Versteckmöglichkeiten für kleine Fische und Kaulquappen. Auch Libellenlarven nutzen die schwebenden Pflanzenteile gerne als Unterschlupf und Kletterhilfe bei ihrem Weg aus dem Wasser, um sich an der Oberfläche in ihr adultes Stadium zu verwandeln.
Die Auswahl geeigneter Schwimmpflanzen
Die Auswahl an Schwimmpflanzen ist groß, und nicht jede Art eignet sich für jeden Teich. Einige Pflanzen bevorzugen nährstoffreiches Wasser, während andere eher in nährstoffärmeren Gewässern gedeihen. Ein entscheidender Faktor bei der Auswahl ist die Größe des Teichs. Kleine Teiche können durch wuchernde Schwimmpflanzen schnell überwuchert werden, was die Wasseroberfläche vollständig bedeckt und die Sauerstoffzufuhr beeinträchtigt. Für große Teiche hingegen sind kräftig wachsende Arten besser geeignet, da sie größere Wasserflächen effizient beschatten und so das Algenwachstum kontrollieren.
Beliebte Schwimmpflanzen wie die Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) bestechen durch ihre leuchtend violetten Blüten und die großen, runden Blätter. Sie bevorzugt warme Temperaturen und entwickelt sich besonders gut in Teichen mit sonnigem Standort. Aufgrund ihres schnellen Wachstums sollte sie regelmäßig zurückgeschnitten werden, um eine vollständige Abdeckung der Wasseroberfläche zu verhindern. Auch der Wassersalat (Pistia stratiotes) ist eine weitverbreitete Schwimmpflanze, die durch ihre zartgrünen, samtigen Blätter auffällt. Wassersalat wächst ebenfalls sehr schnell und benötigt daher kontinuierliche Pflege, um die Ausbreitung in Schach zu halten.
Eine pflegeleichtere Alternative ist das Muschelblümchen (Limnobium laevigatum). Diese Pflanze bildet kleine, runde Blätter, die in dichten Rosetten auf der Wasseroberfläche treiben. Sie wächst langsamer als andere Schwimmpflanzen und ist deshalb auch für kleinere Teiche gut geeignet. Darüber hinaus ist das Muschelblümchen winterhart und übersteht kältere Temperaturen besser als viele andere Arten.
Für einen besonderen optischen Akzent sorgt der Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae). Seine glänzenden Blätter erinnern an kleine Seerosenblätter und treiben locker auf dem Wasser. Im Sommer entwickelt der Froschbiss kleine, weiße Blüten, die den Teich zieren. Diese Schwimmpflanze bevorzugt leicht saureres Wasser und ist auch für die Begrünung von Teichen mit Fischbesatz geeignet.
Die Pflege von Schwimmpflanzen
Damit Schwimmpflanzen ihre positiven Eigenschaften voll entfalten können, benötigen sie regelmäßige Pflege. Da sie Nährstoffe direkt aus dem Wasser aufnehmen, tragen sie dazu bei, das Wasser klar und sauber zu halten. Diese Fähigkeit kann jedoch auch dazu führen, dass die Pflanzen unter bestimmten Bedingungen, etwa bei starker Sonneneinstrahlung oder einem hohen Nährstoffgehalt im Wasser, stark wuchern. Ein Übermaß an Schwimmpflanzen kann die Wasseroberfläche komplett bedecken, wodurch Lichtmangel für die unter Wasser wachsenden Pflanzen entsteht. Dies führt zu einer verminderten Sauerstoffproduktion und beeinträchtigt die gesamte Wasserqualität.
Eine Möglichkeit, das Wachstum der Schwimmpflanzen zu regulieren, ist das regelmäßige Entfernen von überschüssigen Pflanzen. Dabei sollten Pflanzenteile, die Anzeichen von Verfärbungen oder Fäulnis zeigen, sofort entfernt werden, um ein Faulen im Wasser zu verhindern. Zudem ist es ratsam, die Pflanzen nach starken Regenfällen zu kontrollieren, da hohe Niederschläge die Wasserqualität beeinflussen können.
In Teichen mit Fischbesatz sollte darauf geachtet werden, dass die Fische die Wurzeln der Schwimmpflanzen nicht zu stark beschädigen. Karpfenartige Fische, wie Koi oder Goldfische, neigen dazu, an den Wurzeln zu nagen, was die Pflanze schwächt und ihr Wachstum beeinträchtigt. In solchen Fällen kann eine zusätzliche Schutzbarriere in Form von feinmaschigen Netzen um die Wurzeln gelegt werden.
Auch die Winterzeit stellt für viele Schwimmpflanzen eine Herausforderung dar. Da die meisten Arten aus tropischen oder subtropischen Regionen stammen, überstehen sie Frost und Kälte nicht. Pflanzen wie die Wasserhyazinthe oder der Wassersalat müssen vor dem ersten Frost aus dem Teich entfernt und in ein helles, frostfreies Winterquartier gebracht werden. Dazu eignen sich flache Behälter mit Wasser, die an einem sonnigen Platz im Haus aufgestellt werden. Der Wasserspiegel sollte dabei regelmäßig kontrolliert und verdunstetes Wasser nachgefüllt werden. Eine Alternative zur Überwinterung ist die Neubeschaffung der Pflanzen im Frühjahr, da viele Schwimmpflanzen relativ günstig erhältlich sind.
Ökologische Vorteile von Schwimmpflanzen
Schwimmpflanzen leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung eines gesunden Teichökosystems. Durch ihre Fähigkeit, Nährstoffe aus dem Wasser aufzunehmen, verhindern sie eine übermäßige Algenbildung und tragen zur Stabilisierung der Wasserqualität bei. Sie fungieren als natürliche Filter und helfen, schädliche Substanzen wie Nitrat oder Phosphat aus dem Wasser zu entfernen. Gleichzeitig schaffen sie Lebensräume für zahlreiche Teichbewohner.
Die feinen Wurzeln der Schwimmpflanzen bieten kleinen Fischen und Amphibien Schutz vor Fressfeinden und dienen als Laichplatz. Auch Insektenlarven, wie die der Libellen, finden hier ideale Bedingungen zum Verweilen. Schwimmpflanzen unterstützen zudem die biologische Vielfalt, indem sie Nährstoffe in Biomasse umwandeln, die wiederum anderen Organismen als Nahrung dient. Insbesondere in Teichen ohne künstliche Filteranlagen sind sie eine wertvolle Ergänzung, um das Gleichgewicht im Wasser zu erhalten.
Durch den Schatten, den Schwimmpflanzen auf die Wasseroberfläche werfen, wird zudem das Aufheizen des Teichs an heißen Sommertagen reduziert. Dies schützt die Teichbewohner vor Temperaturschwankungen und sorgt für angenehm kühle Temperaturen im Wasser. Auch die Verdunstung wird durch die Beschattung vermindert, was besonders in trockenen Sommermonaten ein Vorteil ist.
Fazit
Schwimmpflanzen sind weit mehr als nur dekorative Elemente im Gartenteich. Sie spielen eine zentrale Rolle im Ökosystem des Teichs und tragen durch ihre vielfältigen Eigenschaften zur Verbesserung der Wasserqualität bei. Von der Reduktion des Algenwachstums über die Bereitstellung von Lebensraum für Teichbewohner bis hin zur Regulierung der Wassertemperatur – die Einsatzmöglichkeiten von Schwimmpflanzen sind vielseitig und ihr Nutzen für das Teichmilieu immens.
Die Auswahl der richtigen Pflanzen hängt von den spezifischen Gegebenheiten des Teichs ab, insbesondere von Größe, Lage und Nährstoffgehalt des Wassers. Mit der richtigen Pflege und einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Schwimmpflanzen und anderen Teichpflanzen können Sie einen gesunden und harmonischen Teich schaffen, der nicht nur optisch ansprechend ist,