Ein Teich im Garten ist nicht nur ein dekoratives Element, sondern auch ein kleines Ökosystem, das Aufmerksamkeit und Pflege benötigt, um das ganze Jahr über in bestem Zustand zu bleiben. Um den Teich als Blickfang und Treffpunkt im Garten zu erhalten, sind regelmäßige Pflegemaßnahmen erforderlich. Im Folgenden wird ein umfassender Leitfaden zur Teichpflege im Jahresverlauf vorgestellt, mit speziellen Tipps für die jeweiligen Jahreszeiten.
Januar/Februar: Teichpflege in der kalten Jahreszeit
Im Winter steht der Teich größtenteils still, doch auch in dieser Zeit gibt es einige wichtige Aufgaben. Besonders der Oxydator, ein Gerät zur Sauerstoffanreicherung des Wassers, sollte überprüft und gegebenenfalls neu befüllt oder ausgetauscht werden. Elektrische Geräte und Werkzeuge, die eventuell bei der Teichpflege zum Einsatz kommen, sollten ebenfalls kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass sie für den Einsatz im Frühjahr einsatzbereit sind.
Besondere Aufmerksamkeit gilt den Gehölzen am Uferrand. Bäume und Sträucher sollten regelmäßig beschnitten werden, um zu verhindern, dass Äste ins Wasser ragen und dort verrotten. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig, um die Wasserqualität zu erhalten. Eventuell kann es in dieser Phase auch sinnvoll sein, neue Pflanzenplanungen für den Frühling vorzunehmen, insbesondere, wenn der Teich im Vorjahr stark beansprucht wurde.
März: Der Frühling kündigt sich an
Im März beginnt die aktive Teichpflege wieder. Während die Natur langsam erwacht, können im Uferbereich die alten Stauden zurückgeschnitten werden. Hierbei reicht es, die Stauden bis auf eine Handbreit über dem Boden abzuschneiden, um neues Wachstum zu ermöglichen. Besonders Binsen und Gräser bleiben dabei stehen, da sie noch eine Schutzfunktion für die bald schlüpfenden Amphibien wie Kröten oder Frösche bieten.
Auch das Nachfüllen von Wasser ist zu diesem Zeitpunkt wichtig, um den Wasserstand auf einem konstanten Niveau zu halten. Wasserverdunstung und die kalte Winterperiode führen oft zu einem niedrigeren Wasserstand. Die Leitungen des Teiches sollten überprüft und gegebenenfalls wieder aktiviert werden.
April: Reinigung und Neubepflanzung
Der April markiert den idealen Zeitpunkt, um den Teich umfassend zu reinigen. Dabei sollten abgestorbene Pflanzenteile entfernt und gegebenenfalls neue Pflanzen gesetzt werden. Auch die Wasserpumpe kann jetzt wieder in Betrieb genommen werden, um den Wasserfluss im Teich zu aktivieren. Wer in dieser Phase eine Vogeltränke plant, kann diese ebenfalls einbauen. Sie sorgt dafür, dass auch Vögel Zugang zum Teich haben und dessen Funktion als Biotop verstärkt wird.
Teichfilter und Pumpen sollten gründlich überprüft und, falls nötig, gereinigt werden. Gerade nach der Winterpause könnten sich Ablagerungen in den Geräten befinden, die die Funktionalität beeinträchtigen könnten. Sobald die Teichanlage wieder läuft, sorgt die Zirkulation des Wassers dafür, dass das Wasser klar und sauber bleibt.
Mai: Start in die Wachstumsperiode
Sobald die Wassertemperatur im Mai auf etwa 12 Grad Celsius steigt, kann mit der Fütterung der Fische begonnen werden. Flockenfutter ist hier besonders empfehlenswert, da es leicht verdaulich ist und keine großen Rückstände im Wasser hinterlässt. Abgestorbene Pflanzenreste sollten regelmäßig entfernt und fehlende Pflanzen neu gesetzt werden, um das biologische Gleichgewicht des Teiches zu unterstützen.
Jetzt ist auch der Zeitpunkt, die Wasserpumpe wieder dauerhaft laufen zu lassen. Durch die steigenden Temperaturen beginnen Pflanzen und Algen zu wachsen, sodass eine konstante Wasserzirkulation wichtig ist, um das Teichwasser klar zu halten. Die Wasserspiegelhöhe sollte regelmäßig überprüft und gegebenenfalls aufgefüllt werden, um den natürlichen Wasserstand zu erhalten.
Juni/Juli: Algenwachstum und Pflanzenpflege
Im Juni und Juli steigt das Algenwachstum aufgrund der höheren Temperaturen. Daher ist es wichtig, das Teichwasser regelmäßig zu kontrollieren. Sollten die Algen überhandnehmen, kann die Zugabe von speziellen Algenhemmern helfen, das Wachstum einzudämmen. Algen sollten nach Möglichkeit mechanisch entfernt werden, um das ökologische Gleichgewicht nicht zu stören.
Die Pflanzen im und um den Teich herum sollten nun in voller Blüte stehen. Falls es nötig ist, können stark wuchernde Pflanzen zurückgeschnitten werden, um Platz für die restliche Vegetation zu schaffen. Besondere Aufmerksamkeit gilt in dieser Phase den Fischen: Die Jungbrut von Fischen und Amphibien benötigt viel Sauerstoff im Wasser. Daher kann es ratsam sein, den Oxydator auf einen höheren Sauerstoffbedarf einzustellen.
August/September: Rückschnitt und Herbstblüher
Mit dem Spätsommer beginnt die Vorbereitung auf die Herbstpflege. Ein vorsichtiger Rückschnitt von schnell wachsenden Pflanzen ist jetzt ratsam, um Platz für Herbstblüher zu schaffen. Abgeblühte Pflanzen sollten entfernt werden, da sie sonst im Teich verrotten und das Wasser belasten könnten. Dies ist auch eine gute Gelegenheit, neue Pflanzen zu setzen, die den Teich bis in den späten Herbst hinein zieren können.
Besonders wichtig ist es, Pflanzenreste aus dem Teich zu entfernen, bevor sie sich zersetzen. Auch überschüssige Algen sollten regelmäßig entfernt werden, um den Nährstoffgehalt im Wasser niedrig zu halten. Dies verhindert unerwünschtes Algenwachstum im folgenden Jahr.
Oktober: Vorbereitungen für den Winter
Im Oktober steht der Teich vor dem Übergang in die Winterpause. Nun ist es an der Zeit, den Teichfilter abzuschalten und gegebenenfalls den Sprudelstein weiterlaufen zu lassen, um die Wasseroberfläche vor dem Zufrieren zu bewahren. Jetzt ist auch der richtige Moment, um die letzten verbliebenen Pflanzen zurückzuschneiden und gegebenenfalls winterharte Pflanzen zu setzen.
Die Fütterung der Fische sollte langsam eingestellt werden, sobald die Wassertemperaturen unter 10 Grad Celsius sinken. In dieser Zeit verlangsamt sich der Stoffwechsel der Fische, und sie benötigen weniger Nahrung. Auf diese Weise wird verhindert, dass unverdautes Futter im Teich bleibt und das Wasser belastet. Auch sollten überschüssige Wasserpflanzen entfernt werden, da das Laub die Sauerstoffzufuhr des Wassers reduzieren kann.
November/Dezember: Winterschutz für den Teich
In den Wintermonaten ist es wichtig, den Teich vor Frost zu schützen. Eisfreihalter sollten jetzt installiert werden, um zu verhindern, dass die Wasseroberfläche vollständig zufriert. Ein funktionierender Oxydator sorgt auch bei kalten Temperaturen dafür, dass genügend Sauerstoff im Wasser vorhanden ist, was besonders für Fische lebenswichtig ist.
Einige Gartenteichbesitzer nutzen eine zusätzliche Schutzvorrichtung, um zu verhindern, dass das Teichwasser durch Frost zu stark abgekühlt wird. Auch sollte darauf geachtet werden, dass abgestorbene Pflanzen regelmäßig entfernt werden, damit der Teich über den Winter sauber bleibt.
Fazit
Die Teichpflege ist ein ganzjähriger Prozess, der je nach Jahreszeit unterschiedliche Aufgaben erfordert. Von der Überprüfung und Wartung von Geräten im Winter über das Pflanzen und Reinigen im Frühjahr bis hin zum Schutz des Teiches im Winter: Mit der richtigen Pflege bleibt der Teich das ganze Jahr über ein gesundes Ökosystem. Wichtig ist es, die individuellen Bedürfnisse des Teiches und der darin lebenden Pflanzen und Tiere zu berücksichtigen und regelmäßig pflegerische Maßnahmen durchzuführen. So bleibt der Teich nicht nur ein optisches Highlight im Garten, sondern bietet auch Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen.